Mensch und Umwelt verpflichtet
Investitionen und Innovationen mit dem Fokus auf Reduktion von Emissionen

600 Meter neben dem Stadtzentrum von Kirchdorf gelegen, meistert das Kirchdorfer Zementwerk seit Bestehen die mannigfaltigen Herausforderungen, die mit der Lage mitten im Stadtleben verbunden sind. Als verlässlicher Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor der Gemeinde ist sich das Kirchdorfer Zementwerk auch seiner besonderen Verantwortung gegenüber den Menschen bewusst.

Eine Reihe von Initiativen reduzieren die produktionsbedingten Emissionen auf ein Minimum:

Bereits 1958 erfolgte der Einbau der ersten Elektrofilter. Diese wurden 2010 durch hochmoderne Tuchfilter ersetzt, mit denen Staubemissionen nahezu völlig eliminiert wurden. Die 1983 gebaute und 2010 bis 2018 erweiterte Anlage zur Wärmerückgewinnung bildet eine perfekte Symbiose aus Ökonomie und Ökologie, da überschüssige Energie wieder verwertet wird. In der ersten Ausbau-Phase lieferte sie Abluft aus dem Klinkerkühler. Die derzeitige 7-MW-Anlage gibt zudem auch Abwärme aus dem Drehrohrofen ab. Seit 2018 kommt auch noch Abluft aus den Zementmühlen hinzu, was weltweit eine Novität darstellt. Nahezu die Hälfte des gesamten Fernwärmebedarfs der Stadt Kirchdorf wird durch die Wärmerückgewinnung aus dem Kirchdorfer Zementwerk gedeckt, in den Sommermonaten sogar der gesamte Wärmebedarf. Mit diesem Projekt war Kirchdorf der Pionier zur Nutzung industrieller Abwärme in der Zementindustrie

Im Bereich der Lärmemission wurde ebenfalls eine Reihe von Maßnahmen gesetzt, so dass heute neben dem ruhigen Gewissen bei der Verwendung von Kirchdorfer Zement auch ruhiger Schlaf in der Umgebung des Werkes möglich ist.

Verblüffung in der Fachwelt erzeugte das Zementwerk durch die Beseitigung der Stickoxidemissionen mittels des Gasverringerungsverfahrens DeCONOx. Kirchdorf erzielt mit dieser einzigartigen Nachverbrennungs- und Entstickungsanlage, die gemeinsam mit dem oberösterreichischen Anlagenbauer Scheuch entwickelt wurde, weltweit die niedrigsten Abgasergebnisse. Die Einführung nach mehrjährigem Versuchsbetrieb erlangte als Pionierleistung in der österreichischen und internationalen Fachwelt breite Resonanz.

Durch Investitionen in modernste Umwelttechnologien setzt das Werk internationale Maßstäbe. Bei der Emission von Kohlendioxid, Stickoxid und Staub glänzt Kirchdorf mittlerweile mit niedrigsten, teileweise kaum noch messbaren Werten. Experten, Mitbewerber und Politiker aus aller Welt besuchen seit 2016 vermehrt den Produktionsstandort, um sich selbst ein Bild von der Hochleistungsanlage zu machen.

Großes Thema der Gegenwart ist der Ersatz von fossilen durch alternative Brennstoffe. Diese reduzieren nicht nur den CO2-Ausstoß deutlich, sondern garantieren auch die vollständige stoffliche Verwertung. Im Kirchdorfer Zementwerk ersetzen alternative Brennstoffe nahezu vollständig die fossilen wie Gas oder Kohle. Das bedeutet eine der höchsten Ersatzbrennstoffraten weltweit. Der Anteil von Ersatzbrennstoffen am thermischen Energiebedarf liegt österreichweit bei knapp 80 %, der globale lediglich bei 16 %. Kirchdorf erreicht eine beeindruckende Substitutionsrate von deutlich über 90 Prozent.

Folgende verschiedene Ersatzbrennstoffe kommen im Kirchdorfer Zementwerk zum Einsatz; dafür stehen fünf Lager- und Dosieranlagen zur Verfügung:

  • Reifentextilien (Flusen)
  • Leichtfraktion (geschredderte Kunststoffe)
  • Gummi- und Kunststoffgranulate
  • Holz-, Kunststoff- und Lackstaub in diversen Fraktionen (fein bis grob)
  • Tiermehl und Klärschlamm wurden jahrelang verwendet, derzeit kein Einsatz

Ein weiterer wesentlicher Beitrag zur Ressourcenschonung und damit auch zur Reduktion von abbaubedingten Emissionen ist der Einsatz von Ersatzrohstoffen. In Kirchdorf konnte der Anteil an Rohstoffen, die nicht aus unseren Steinbrüchen stammen, auf 35 – 40 % angehoben werden. Diese Ersatzrohstoffe wie Ziegelsplitt, Rostaschen aus Biomasse, Flugaschen aus der Papierindustrie, Gießereisande, diverse alternative Kalkträger, etc. landeten früher vielfach ungenutzt auf Deponien und verbrauchten sogar zusätzliche Deponie- und Landflächen.

Die lokale Bevölkerung und die Öffentlichkeit können sich darauf verlassen, dass das Kirchdorfer Zementwerk auch in Zukunft im Umweltschutz eine Vorreiterrolle übernehmen wird.